Vom 6. bis zum 10. September fanden die 14. Kanupolo Europameisterschaften in Brandenburg an der Havel auf der Regattastrecke am Beezsee statt. Zum ersten Mal konnte die Schweiz je ein Team in allen vier Kategorien stellen: Sowohl bei den Damen als auch bei den Herren war die Schweiz in der Elite und der U21-Kategorie vertreten. Das Programm war entsprechend dicht gedrängt und bot viel spannende Action.
Das Leistungsniveau war erwartungsgemäss von Anfang an sehr hoch. Die Schweizer Herren hätten zum Abschluss der Vorrunde Schützenhilfe vom späteren Vize-Europameister Deutschland benötigt. Da diese bereits für die nächste Runde qualifiziert waren, nahmen sie im abschliessenden Gruppenspiel gegen Spanien einen Gang raus und sandten so unsere Herren in die untere Gruppe. Dort erreichte man schliesslich einen akzeptablen 9. Platz.
Den Schweizer Elite-Damen erging es noch übler. Das Lospech hatte sie in der Startgruppe mit allen nachmaligen Medaillengewinnerinnen Deutschland, Spanien und Frankreich zugeteilt. Entsprechend wurde unsere Nati undankbare Gruppen-Vierte und war damit viel zu früh aus dem Medaillenrennen raus. In der unteren Gruppe bewiesen unsere Frauen anschliessend, dass sie eigentlich weiter oben spielen müssten und holten sich den maximal noch möglichen 7. Rang mit einem Torverhältnis von sagenhaften 24:1.
Mehr Erfolg in der Vorrunde hatte die Schweizer Herren-U21, die den notwendigen Sieg gegen Irland mit einer konzentierten Leistung heim holte und damit in die obere Zwischengruppe vorstossen konnte. Dort zeigte sich danach das hohe Leistungsniveau aller Beteiligten. Es resultiert ein 8. Platz für unsere Jungs.
Die Damen-U21 der Schweiz wurde erst auf die Saison 2023 gegründet. Ziel ist es, möglichst viele Mädchen an den Kanupolo-Sport und insbesondere an die Elite heran zu führen. Dies ist sicher gelungen. Die EM kann daher trotz des auf den ersten Blick enttäuschenden 10. Rang als Erfolg gewertet werden. Diese jungen Damen können zusammen noch viel erreichen.
Wichtig waren die Europameisterschaften natürlich auch im Hinblick auf die Weltmeisterschaften, die im Oktober 2024 im chinesichen Deqing stattfinden werden. Dort wird neben dem Weltmeistertitel ausserdem um die Teilnahme an den World Games 2025 gekämpft. Damen, Herren und Herren U21 aus der Schweiz werden an der WM 2024 am Start sein, grösstenteils in gleicher Zusammensetzung wie an der EM.